Hörraum Platz nahmen. Das mache
ich immer, um die Testobjekte erst ein-
mal kennenzulernen und erste Eindrü-
cke von Bedienung und Klang zu ge-
winnen. Und in dem Moment, indem
sie da standen und die Statuts-LEDs
zu leuchten begannen, fand ich die vier
spontan schön. Alle vier nebeneinan-
der, so wie Sie es auf den Fotos sehen,
versprühen
einen Charme, der mir
einfach gefällt. Und was in jedem ein-
zelnen dieser vier Teile steckt, verrate
ich Ihnen auch: Zwei davon hören auf
den Namen M-7 und sind waschechte
Monoblöcke im Kompaktformat. Das
trotz der Größe recht hohe Gewicht
verschuldet ein großer Ringkerntrafo,
die Verstärkerplatine ist fein aufgebaut.
Über 90 Watt an 8 Ohm schaffen die
Kleinen problemlos, Vier-Ohm-Laut-
sprecher werden mit 120 Watt bedient.
Die gemessenen Verzerrungen liegen
gerade im unteren Leistungsbereich bis
50 Watt auf hervorragend niedrigem
Niveau, darüber steigt der Klirr Class-
D-typisch stetig an. Mit der verfüg-
baren Leistung kann man jede Menge
anfangen, das reicht für einen ziemlich
lauten Musikabend ganz locker. Ver-
bunden werden sie wahlweise per XLR
oder Cinch, ein Satz ordentliche Pol-
klemmen nimmt die Verbindung zum
Lautsprecher auf.
Mit großem Interesse habe ich mir
anschließend den DAC-7 angesehen,
denn für knappe 600 Euro einen wirk-
lich empfehlenswerten Wandler zu fin-
den, ist natürlich für die Hörerschaft
schön. Die Rahmendaten sind schon
mal überzeugend: 192 kHz sind über
alle Quellen (auch USB) möglich, ana-
loge Ausgänge gibt es als Cinch- und
XLR-Buchsen. Eine so stabile, massive
Behausung ist alles andere als selbst-
verständlich in der Preisklasse, genau
wie
die
ordentliche, vertrauenerwe-
ckende Stromversorgung. Intern, nicht
als Steckernetzteil umgesetzt.
Die
USB-Audiodaten
nimmt
ein
Receiver-Chip von SMSC mit inte-
grierter PLL zur Jitterunterdrückung
entgegen, der mit 192 kHz überhaupt
keine Probleme hat und die empfan-
genen Daten in den D/A-Wandler von
AKM schickt. Dieser AK4113 ist ein
echt highendiges Teil und verdaut die
ihm gereichten Audiodaten mühelos.
Ich habe ihn schon in einigen ganz le-
ckeren Wandlern gehört und war be-
geistert.
In Sachen Oversampling teilen die Ita-
liener offensichtlich meine Meinung
und verzichten gleich ganz darauf. Das
Signal wird so durchgereicht und ver-
arbeitet, wie es ist, ohne hochgerechnet
zu werden. Ich habe bisher nur gute
Erfahrung mit nativer Signalverarbei-
tung gemacht und empfinde das per-
sönlich als goldrichtigen Weg.
Als
passendes
Bindeglied
zwischen
DAC und Verstärkern haben ich vom
Vertrieb noch eine sehr nette, natürlich
ebenfalls der Micro-Serie angehörende
Vorstufe mitgegeben. Sie bietet Line-
ins in symmetrischer und asymmetri-
scher Bauweise, ebensolche Ausgänge
und einen Kopfhörerausgang an der
Vorderseite. Dieses feine Teil ist als
Doppel-Mono-Vorverstärker
aufge-
baut und hält für den Kopfhörerfreund
einen besonders aufwendigen und alle
Impedanzen treibenden Verstärker be-
reit.
Das einzige, an das ich mich gewöhnen
musste, waren die Knöpfe, mit denen
man die Lautstärke einstellt oder am
DAC die Quelle wählt. Das sind recht
filigrane Tasten, die gerade mal ge-
schätzte 5 Millimeter Durchmesser ha-
ben. In der Praxis habe ich mich dann
im Verlauf des Tests auf die Bedienung
per Fernbedienung eingeschossen, was
besser von der Hand geht. Nun sind
Design und Bedienung das eine, Klang
das andere und das ist genau das, wo-
mit die Micro-Geräte herausstechen.
Klang
Das Wichtigste kommt am Ende: Die-
se Kette spielt flüssig, schlüssig, einfach
nur musikalisch. Dieser Klang lädt
zum Zurücklehnen ein, er ist weniger
für die gedacht, die sich den Schlag auf
die zwölf verpassen lassen möchten.
Gehörtes:
- Xiomara Laugart
Xiom ara
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Helge Lien Trio
Nastukashii
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Donald Fagen
The Nightfly
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Claire Martin
A Modern A rt
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Tom Waits
Bad As Me
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Frank Zappa
Jo e‘s Garage A cts I, II & III
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit)
- Ola Kvernberg
Liarbird
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
Die Endstufen lassen sich vorn am Gerät von sym m et-
rischem auf asym m etrischen Anschluss umschalten
Vier digitale Eingänge hat der DAC, alle
sind bis 192 kHz spezifiziert
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